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Metalli als Zeitzeugin der Schweizer Industriegeschichte

Wurzeln in der Metallverarbeitung

Die letzten 100 Jahre Dornacher Geschichte sind in starkem Masse mitgeprägt worden von der Entwicklung der Metallwerke AG. Seit ihrer Gründung im Jahre 1895 hat sich die Unternehmung am Flusslauf der Birs gelegen auf die Herstellung und den Absatz hochwertiger Buntmetallhalbwerkzeuge spezialisiert.

Die Gründung der Metallwerke AG Ende des 19. Jahrhunderts geht zurück auf eine mächtige Industrialisierungswelle, die den Bedarf an Metallhalbwerkzeugen erhöhte. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, gründeten zwei tatkräftige Männer, der Goldschmied Paul Simon Vogt aus Allschwil und der Metallhändler Philipp Silbernagel aus Basel, 1895 ein Walzwerk.

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Optimale Lage

Der Standort Dornach wurde aufgrund seiner idealen Lage und ausreichend Wasserzufuhr ausgewählt. Am 8. Juni 1895 wurde die «Schweizerische Metallwerke AG Dornach» gegründet. Neben der florierenden Uhrendindustrie zählten mit der Zeit auch die Elektronindustrie, Maschinenhersteller und Metallwarenfabriken zum Kundenstamm des Unternehmens. Der Aufschwung Anfang des 20. Jahrhunderts erforderte Arbeitskräfte (1917 zählte man bereits 985 Beschäftigte), denen man auch Wohnraum zur Verfügung stellen musste. So kauften die Metallwerke AG nicht nur eine ganze Anzahl bestehender Häuser in Dornach und Aesch auf, sondern bauten auch selbst grössere betriebseigene Wohnsiedlungen, etwa im Öpfelsee oder in Neu-Aesch.

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Höhen und Tiefen

Zwischen den beiden Weltkriegen waren Produktion und Mitarbeiterzahl entsprechend der konjunkturellen Entwicklung in der Schweiz und im Ausland grossen Schwankungen unterworfen. So bewegten sich die Produktionsmengen je nach Konjunkturlage zwischen 2000 Tonnen und 12 000 Tonnen und der Mitarbeiterbestand zwischen 200 und 800 Personen. Nach Kriegsende erlebte das Unternehmen, wie fast alle Schweizer Industriebetriebe, einen kräftigen Aufschwung. Der Produktionsausstoss, der 1944/45 knapp 8000 Tonnen betragen hatte, konnte innert vier Jahren verdoppelt werden. Während der fünfziger und sechziger Jahre schwankte die Mitarbeiterzahl in der Regel zwischen 1000 und 1200 Personen; die Produktions- und Absatzmenge konnte allmählich auf etwa 20 000–25 000 Tonnen im Jahr erhöht werden. Wie viele andere Industrien wurde auch das Dornacher Unternehmen von der Rezession Mitte der siebziger Jahre hart getroffen.

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Jüngste Vergangenheit

Mit der Übernahme des Unternehmens durch die Baoshida Swissmetal 2013, welche auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Kupferprodukten spezialisiert ist, wurden die Aktivitäten des Unternehmens zum Teil stärker in Reconvillier konzentriert.

(Quelle: Dornach, 1998, Herausgegeben von der Gemeinde Dornach, Redaktion und Gestaltung durch Hanspeter Eisenhut)